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Wir blicken zurück auf ereignisreiche, spannende Tage mit intensiven Diskussionen und Begegnungen von Menschen aus Wissenschaft, Kunst und Zivilgesellschaft.
Den Auftakt machte die Vernissage von Elisabeth Samsonow “Museum des Anfangs” im Pavillon des Stiftsparks mit dem eindrücklichen – und formenstarken – Appell der Künstlerin, eine matriarchale Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zu etablieren.
Die Eröffnung im Kolomanisaal war musikalisch vom Stiftschor und dem Schlagwerker Lukas König getragen. Der Chor klatschte und sang energetisch unter der Leitung von Thomas Foramiti zwei zeitgenössischen Werke mit einer klaren Botschaft: Es ist Zeit. Lukas König wiederum, erstmals auf einer Bühne mit der Marimba und Elektronik zu hören – reagierte aus dem Moment auf die Beiträge des Abends.
Abt Georg und Globart Präsident Hans Hoffer begrüßten die Anwesenden, der neue Intendant Jakob Brossmann führte durch den Abend. Bevor Landesrat Martin Eichtinger mit einem klaren Bekenntnis zur ökologischen Umstrukturierung der Region die Tage der Transformation eröffnete, wurde erst einmal Heidemarie Dobner für ihre 21 Jahre als Intendantin und ihr anhaltendes Engagement herzlich bedankt. Mit emotionalen Worten und einer Arbeit der Künstlerin Laila Bachtiar, die von der Sammlerin und Wegbegleiterin Hannah Rieger gestiftet wurde, bedankten sich die Mitglieder des Vorstands bei Heidemarie für ihr Engagement.
Der inhaltliche Teil der Eröffnung begann mit einem Porträt von Sarah Schmolmüller. Die Gärtnerin ist Mit-Gründerin einer ungewöhnlichen Initiative: die Regionalwert NÖ-Wien AG finanziert als Bürger-Aktiengesellschaft regenerative Landwirtschaft. Das einfühlsame Porträt wurde von Hanna Begić und Luna Al-Mousli gestaltet und von der Schauspielerin Marie Noel präsentiert.
Jeffrey Sachs war als Eröffnungsredner eingeladen. Der Sonderberater des Generalsekretärs der UNO zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele überraschte die Anwesenden, indem er kurzerhand das Thema seines Vortrages änderte, um vor einer atomaren Eskalation des Ukraine-Krieges zu warnen. Sein Appell, Verhandlungen und Diplomatie niemals kategorisch auszuschließen, führte zu angeregten und kontroversen Diskussionen.
Der Samstag war geprägt von drei “Protagonist*innen des Wandels”: Der Leiter des Stipendienprogramms und Entwickler des Weltklimaspiels Matthias Mittelberger, der Historiker Wolfgang Fehrerberger und der Rugbytrainer Khaled Jarkas wurden mit ihrem Engagement porträtiert und leiteten am Nachmittag auch die Workshops, gemeinsam mit Sarah Schmolmüller und Niko Mayr, der seinen Film “Die Zukunft ist besser als ihr Ruf” präsentierte.
Einen prägnanten Vortrag über die innere Dynamik und Logik von Transformationsprozessen bot der Psychiater und Ökonom Stefan Brunnhuber. Seine These ist, dass die ökologische Krise die vierte große Kränkung in der Geschichte der Menschheit sei – und die Entwicklung eines neuen Bewusstseins einfordere. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz gewährte die Philosophin und Künstlerin Elisabeth von Samsonow Einblicke in ihr Denken und ihre Biografie. Die Rolle des Weiblichen und des Konzepts der Mutter in Kunst und Religion zogen sich dabei motivisch durch das Gespräch, das begeistert aufgenommen wurde.
Der späte Nachmittag wurde durch die Präsentation der begeisterten Stipendiat*innen eröffnet. In vier intensiven Tagen hatten sie anhand des Weltklimaspiels von Weitblick das Handeln und Verhandeln in komplexen Systemen erlebt und Transformationsstrategien erprobt.
Die Präsentation des Essays “Die Couragierten” als Festschrift von Judith Kohlenberger bildete den Höhepunkt des Abends. Der Text ergründet die “transformative Kraft der Zivilgesellschaft”, wie es auch im Untertitel des Büchleins heißt, das ab sofort bei Globart erhältlich ist.
Ein wichtiger Bestandteil der Tage der Transformation war auch die erstmalig in kleinem Rahmen abgehaltene “Klausur der Initiativen” mit Aktivist*innen von XR, lobau bleibt, Letzte Generation, Geht doch und Mitarbeiter*innen des Institute for Design Research Vienna. Die Teilnehmer*innen arbeiteten an eigenen Fragestellungen, diskutierten miteinander und kamen mit Besucher*innen und Vortragenden in Austausch.
Von regem Austausch geprägt waren auch die gemeinsamen vegetarischen Mahlzeiten im Keller des Stifts und die Abende im Pavillon, die mit Musik von Lukas König und Jakob Kammerer ihren Ausklang fanden.
Am Sonntag setzten Heidemarie Dobner und Jakob Brossmann mit Pater Martin die “Bühnen-Eiche” im Stiftspark ein. In 200 Jahren wird sie die Lücke im Blätterdach ausfüllen.
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