29.08. bis 31.08.2025, Stift Melk
In Zeiten, in denen das gesellschaftliche Klima von Tag zu Tag rauer wird und die weltpolitischen Grenzüberschreitungen immer bedrohlicher erscheinen, liegt der Sprung zum Alarmismus nahe. Mit den diesjährigen Tagen der Transformation schafft GLOBART einen Rahmen, in dem ACHTUNG als eine grundsätzliche Einstellung zur Welt im Mittelpunkt steht und genau deshalb thematisch dorthin drücken kann, wo es weh tut.
„Durch das laute Geschrei der Populisten und die permanente Abgrenzungsrhetorik ist die enorme Kraft der konstruktiven Auseinandersetzung in den Hintergrund getreten. Wir wollen drei Tage lang streiten, staunen, versöhnen, verhandeln und erforschen“, erklärt Intendant Fabian Burstein. „Wir feiern den Diskurs als Kulturtechnik, dank derer wir endlich wieder ins Verhandeln kommen, wie wir in Zukunft leben wollen.“
„Ich bin der festen Überzeugung, dass unser Programm die Möglichkeit und Aufgabe hat, dem Status quo kritisch zu begegnen, ohne dabei weiter zu spalten“, erklärt Stefanie Jaksch, Kuratorin der Tage der Transformation. „Unsere Gäste und die Vielfalt der Bezüge, die sie zum Thema ACHTUNG herstellen, sind Sinnbild für diese Überzeugung. Ja, wir werden nicht immer einer Meinung sein, aber voller Achtung füreinander und unsere individuellen Erfahrungen. Denn genau das stellt die Basis für stabile Beziehungen dar.“
Vernissage in Anwesenheit des Künstlers Franz Nigl
Pavillon im Stiftspark
In Zusammenarbeit mit dem ATELIER 10 präsentiert der art brut-Künstler Franz Nigl die bisher größte Ausstellung aus seinem Tonfiguren-Konvolut NIGLS CROWD, zu sehen im Stiftspavillon von 29. August bis 31. Oktober 2025.
Festliche Eröffnung der TAGE DER TRANSFORMATION
Kolomanisaal
Wie die Vergangenheit unabänderlich war, würde die Hoffnung unabänderlich bleiben
Eröffnungsvortrag von Asal Dardan, Schriftstellerin
im Anschluss Gespräch mit Kuratorin Stefanie Jaksch
Kolomanisaal
Die deutsche Schriftstellerin Asal Dardan hat mit dem Sachbuch „Traumaland” einen brandaktuellen Text in den Diskurs eingeführt, der die Trauma der Vergangenheit mit der krisengebeutelten Lebensrealität anno 2025 verknüpft und dadurch wertvolle Erkenntnisse liefert. Unter dem ungewöhnlichen Titel „Wie die Vergangenheit unabänderlich war, würde die Hoffnung unabänderlich bleiben” hat sie eigens für die Tage der Transformation eine Keynote entwickelt, die den programmatischen Rahmen des Festivals absteckt.
Sad Songs To Cry To
Konzert von Mira Lu Kovacs & Clemens Wenger
Kolomanisaal
Die Musiker:innen Mira Lu Kovacs und Clemens Wenger begleiten mit ihren Songs nicht nur das Geschehen auf der Bühne, sondern laden am Eröffnungsabend auch zu einem Konzert ihres ersten gemeinsamen Albums Sad songs to cry to.
Vormittag der persönlichen Transformation
Kulinarisches Kollektiv
Treffpunkt Wirtschaftshof
Holz & Hände
Treffpunkt Tischlerei Melk, Abt Karl-Straße 27a, 3390 Melk
Gespräch zur Ausstellung “Art Brut”
Treffpunkt Kaiserstiege
Kulinarisches Kollektiv: Beim meditativen Gemüseschneiden mit dem Stiftspersonal zu sich kommen und eine Suppe vorbereiten, die beim Abendessen bei einem Suppenritual verkostet werden kann.
Holz & Hände: Die Tischlerei Melk und GLOBART verbindet schon lange eine enge Partnerschaft. Bei einem Workshop gilt es, die eigene Kreativität zu erforschen und in der Gemeinschaft zu handwerken. Treffpunkt: Tischlerei Melk (Abt Karl-Straße 27a, 3390 Melk)
Kunst erfahren: Gespräch zur Ausstellung „Art Brut” mit Sammlerin Hannah Rieger und Kurator Hans Hoffer im Kaisergang
„Im Gespräch” mit Samuel Koch
Renata Schmidtkunz spricht mit dem Schauspieler über seine Gedanken zum Stück „Endlich Schluss” von Peter Turrini
Zur Einführung der Inszenierung am Abend empfohlen.
Live-Aufzeichnung für Ö1
Kolomanisaal
Als Einführung für die Lesung am Abend empfohlen!
Achtung vor Bildung, Achtung durch Bildung: Wie wir verstehen, dass Gesellschaftspolitik im Klassenzimmer beginnt
Florence Brokowski-Shekete, Autorin & Pädagogin
Kolomanisaal
Mit der Spiegel Bestseller-Autorin Florence Brokowski-Shekete kommt eine Pionierin der transkulturellen Kinder- und Jugendpädagogik nach Melk, die stets auf die Verbindung von Diversität und Empowerment hinweist.
„Achtung Kollaps!“ – Zärtlich und streitbar durch die Klimakrise
Johannes Siegmund, Politikwissenschaftler
Kolomanisaal
„Achtung, Klimakrise!“, rufen Klimabewegungen und Wissenschaftler:innen verzweifelt, doch sie werden kaum noch gehört. Obwohl die Krise zunehmend gewaltvoll eskaliert, verschwindet sie aus Wahrnehmung und Politik. Johannes Siegmund, politischer Theoretiker und Shootingstar der zivilgesellschaftlichen Publizistik, diskutiert mit uns wie es möglich ist gemeinsam einen Weg ins Handeln zu finden: jenseits von Verdrängung, Missachtung, Verzweiflung und Angst.
Protagonist:innen des Wandels – Die Show
Gestaltung & Moderation: Hosea Ratschiller
Mit: Acker Österreich, Netzwerk Junge Ohren, Breaking Grounds, Bürger*innen KRAFTwerk Schönbühel-Aggsbach und Mitgliedern des Konvents
Kolomanisaal
Mit den Protagonist*innen des Wandels holen wir Menschen auf die Bühne und vor den Vorhang, die sonst oft im Hintergrund bleiben und sich mit ihren Initiativen um Veränderung und Zuversicht bemühen. Sie sind das sichtbarste Signal und der Beweis dafür, dass Einsatz und Achtung vor den eigenen Ideen sich lohnen – für sich selbst und für viele andere.
Dieses Jahr entern die Protagonist*innen gemeinsam mit Kabarettist Hosea Ratschiller die Bühne im Kolomanisaal. Sie stellen dem Publikum und einer Jury aus Padres des Sitftskonvents in einer von Formaten wie 2 Minuten, 2 Millionen oder Die Höhle des Löwen inspirierten Show unterhaltsam und streitbar ihre Initiative vor. Es winken Ruhm und Ehre – und für die Zuseher*innen jede Menge Inspiration, selbst tätig zu werden.
Wie aus einem Schneeball eine Lawine wird
Nicola Werdenigg, Aktivistin & Menschenrechtlerin
im Anschluss Gespräch mit Kuratorin Stefanie Jaksch
Kolomanisaal
Machtmissbrauch ist ein Thema, das über lange Zeit gar keines war – was an den über viele Jahrzehnte gewachsenen Strukturen liegt, die vor allem dazu da sind, Institutionen, ihre Repräsentanten und zentralen Figuren zu schützen, nicht aber die Betroffenen. Wie systemischer Missbrauch in Organisationen, in denen ein Machtgefälle herrscht, entsteht und auf welchen Ebenen es möglich ist, Maßnahmen zu setzen, darüber redet die Ex-Profi-Skifahrerin Nicola Werdenigg in ihrem Vortrag. Sie gibt außerdem Einblicke in ihre persönlichen Erfahrungen und beweist, dass das übliche David-Goliath-Verhältnis ins Wanken geraten kann.
Das Suppenritual
Ein Moment der Einkehr und Verbundenheit beim gemeinsamen Abendessen
Barockkeller
Endlich Schluss
von Peter Turrini
Lesung mit Samuel Koch
Kolomanisaal
Der deutsche Schauspieler Samuel Koch – derzeit an den Münchner Kammerspielen engagiert und als Speaker für Inklusions- und Kulturthemen im gesamten deutschsprachigen Raum gefragt – wird Peter Turrinis legendäres Einpersonenstück „Endlich Schluss” im Rahmen einer szenischen Lesung performen.
Missachtung, Verbrechen und das große Ganze: Was uns forensische Psychiatrie über den Zustand der Gesellschaft erzählt
Sigrun Roßmanith, Psychotherapeutin
Kolomanisaal
Die Abgründe des Individuums kennt Sigrun Roßmanith – u. a. forensische Psychiaterin mit kriminalpsychologischem Schwerpunkt – um einiges besser als die meisten von uns. Durch jahrzehntelange Erfahrung in auch spektakulären Fällen kann sie Muster ablesen. Dass sich diese Muster häufig um das komplexe Wechselspiel von Achtung und Missachtung drehen, wird sie in einem packenden Vortrag verdeutlichen. Sigrun Roßmanith leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis multipler Krisen.
Workshops mit den Protagonist:innen des Wandels
Breaking Grounds
Acker Österreich
Netzwerk Junge Ohren
Verein Bürger*innenKRAFTwerk Schönbühel-Aggsbach
Fenster zum Weltklimaspiel©:
Von 28. bis 31.8. spielen Stipendiat:innen das Weltklimaspiel.
Besucher:innen erhalten Einblicke in eine Spielrunde!
Die Besucher:innen begegnen den Protagonist:innen des Wandels und haben die Gelegenheit, ihr eigenes Potenzial zur Veränderung zu erproben.
Die Zivilgesellschafts-Ikone Maria Mayrhofer von #aufstehn zeichnet sich für die diesjährige Festschrift und damit für eine kraftvolle Zukunftsvision verantwortlich. In der Festschrift wird sie ausloten, wie wir Selbstwirksamkeit entwickeln können, um eine wehrhafte Demokratie zu bauen.
Präsentiert wird die Festschrift im Herbst in Wien. Nähere Informationen dazu folgen in Bälde.
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