Judith Fegerl: Stille Maschinen

Ausstellung im Pavillon des Stiftspark Melk

12.10. – 31.10.2024 9:00 – 18:00 Uhr

Vernissage: Freitag 11.10. 15:00

Anmeldung Vernissage

Unseren Vorstellungen von Energie, die von einem lauten und stampfenden Maschinenzeitalter geprägt sind, stellt Judith Fegerl in ihren präzisen und kontemplativen Arbeiten stille Prozesse des Austausches entgegen. Energie fließt, Wärme wird ausgetauscht, Zwischenräume werden zum Wesentlichen für einen Dialog der Elemente. Wenn die Anordnung, die Architektur stimmt, dann gelingt der Austausch ohne Aufwand, ohne Reibungsverluste, ohne Lärm. Ein nahezu utopischer Topos – und doch physikalische Realität in der für den Gartenpavillon des Stifts Melk neu geschaffenen Installation “still matrix”. Die Künstlerin setzt hier ihre Skulpturenreihe “still” fort und erweitert diese um neue, speziell für diesen Raum geschaffene Objekte – erstmals arbeitet sie hier mit Eloxalfarben in der bisher rein metallischen Welt. Sie entwickelt funktionierende Kühlkörper, also Wärmetauscher, bei denen es sich jedoch um Passiv-Elemente handelt – Energie fließt, wandelt unsichtbar ihre Form. So auch in der Skulptur “habaï ne sï natena, se paï tanïmena – Lasst uns der Natur zurückgeben, was sie uns gegeben hat”, in der sich Elemente der Solarstromproduktion auf ornamentale, beinahe organische Weise dem Licht entgegen strecken und in einem Dialog mit der wuchernden Urwaldlandschaft der Fresken von Wenzel Bergl treten. Fegerl erschafft Strukturen, die unsichtbaren Prozessen einen Raum geben und zur stillen Beobachtung und Reflexion einladen.

Judith Fegerl, geboren 1977 in Wien, aufgewachsen in Kaltenleutgeben, gehört zu den meistbeachteten Künstlerinnen ihrer Generation. Im Mittelpunkt ihres Schaffens steht die manchmal symbiotische, manchmal konfliktgeladene Verbindung von Mensch und Maschine, von Körper und Technik, von Raum und Zeit. Ihre Ausstellungen führten sie von Wien aus u. a. durch ganz Europa, in die USA und nach China. Den paradiesischen Verheißungen der Vergangenheit steht mit den für den barocken Stiftspavillon konzipierten Arbeiten die neugierige Befragung der geheimnisvollen Physik gegenüber. Kräfte, die bereits unhinterfragt unseren Alltag prägen, bergen die Versprechen einer neuen Zeit.

© Fritz Enzo Kargl

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