Globart legt die Intendanz in die Hände von Kulturmanager und Autor Fabian Burstein

Mit einer neuen Personalie startet Globart in das Jahr 2025: Der Wiener Kulturmanager und Autor Fabian Burstein, bislang vor allem in Deutschland als Leiter namhafter Kulturinstitutionen und Festivals tätig, übernimmt die Intendanz und Geschäftsführung. Er folgt auf Jakob Brossmann, der sich fortan wieder verstärkt seiner künstlerischen Arbeit für Theater und Film widmen will. Brossmann bleibt dem Team für Sonderprojekte erhalten – er hat Globart in den letzten Jahren zu einem „Verein für diskursive Praxis“ weiterentwickelt. Im Rahmen seiner Konzeption ist unter anderem das interdisziplinäre Festival „Tage der Transformation“ im Stift Melk und die zivilgesellschaftliche Klimakonferenz „Tipping Time“ in St. Pölten entstanden. „Jakob Brossmann hat die ‚Tage der Transformation‘ mit seinem Team Stefanie Jaksch und Ursula Rinderer exzellent geplant und im Stift Melk umgesetzt, seine spannenden Sonderprojekte stießen auf großes Interesse bei neuem Publikum. Im Namen des Vorstandes danke ich ihm für seine brillante Arbeit als ‚Künstlerintendant‘“, zollt Globart-Präsident Hans Hoffer dem scheidenden Intendanten Respekt. „Gleichzeitig freuen wir uns sehr, dass wir mit Fabian Burstein einen Kopf gewinnen konnten, der nicht nur als Kulturmanager enorm viel internationale Erfahrung mitbringt, sondern als Publizist auch die kulturpolitische Debatte der letzten beiden Jahre maßgeblich mitgeprägt hat. Das entspricht in vielerlei Hinsicht dem Diskurs-Anspruch von Globart, der in diesen Zeiten gefragter denn je ist.“

Nach der Leitung des Kulturprogramms der Stadtentwicklungs-Biennale BUGA 23 in Mannheim mit 2,2 Millionen BesucherInnen und der Leitung des Kulturbüros Ludwigshafen mit mehreren Bühnen und Festivals markiert die Intendanz bei Globart Bursteins Rückkehr in Österreichs institutionalisierten Kulturbetrieb. „Ich kann mir keinen besseren Ort für eine neue Aufgabe vorstellen. Die von Globart gelebte Verknüpfung von Kunst und Kultur mit Positionen aus Philosophie, Wissenschaft, Wirtschaft und Aktivismus ist Sinnbild für meine Überzeugung, dass der Kulturbetrieb als abgeschotteter Elfenbeinturm ausgedient hat. Das Team von Globart experimentiert laufend mit neuen Kulturräumen. Daraus entwickelt sich Begegnung, Erkenntnis und die eine oder andere konstruktive Kontroverse – das macht die Aufgabe umso reizvoller“, erklärt Fabian Burstein. Während seiner Intendanz möchte er das Profil von Globart als Verhandlungsort für kulturelle Stadt- und Raumentwicklung weiter schärfen. Denn: „Es sind die Alltagsräume, in denen sich entscheiden wird, wie wir in Zukunft miteinander leben wollen.“ Zusätzlich möchte Burstein die „Tage der Transformation“ um eine „Schule der Transformation“ erweitern.

„Ein kompetenter Umgang mit Veränderung ist die vielleicht alles entscheidende Herausforderung, wenn es um unsere tief gespaltene Gesellschaft geht. Das schreit nach ganzjähriger Verstetigung und weiteren Kooperation mit der Zivilgesellschaft.“ Dazu Globart-Vizepräsidentin Marlene Ropac: „Fabian Burstein geht auf die vorhandenen Strukturen und Inhalte von Globart ein und erweitert diese mit seiner innovativen Vision. Unsere langjährige, kontinuierliche Aufbauarbeit bildet somit eine solide Basis für das teilweise experimentelle Hinterfragen der drängenden Themen unserer Gegenwart“. Für Burstein hat diese Kontinuität auch eine personelle Komponente: „Ich bin sehr froh, dass neben Jakob Brossmann auch Stefanie Jaksch als Leiterin des Diskursprogramms an Bord bleibt. Uns stehen politisch turbulente Zeiten bevor, denen wir mit Mut, Resilienz und Erfahrung begegnen müssen. Als Team werden wir diesen Weg, gemeinsam mit dem Vorstand, sicher vertrauensvoll und selbstbewusst bestreiten.“

Über Fabian Burstein: Geboren geboren 1982 in Wien, Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Im Autorenleben Verfasser von Romanen und Sachbüchern. Mit seinen Essays „Eroberung des Elfenbeinturms. Streitschrift für eine bessere Kultur“ (2022) und „Empowerment Kultur. Was Kultur braucht, um in Zeiten von Shitstorms, Krisen und Skandalen zu bestehen“ (2024), beide Edition Atelier, sorgte er für eine breite mediale Debatte zur Verfasstheit des Kulturbetriebs. Fabian Burstein war mehr als 10 Jahre vorwiegend in Deutschland als Leiter für Kulturinstitutionen, Festivals und diverse künstlerische Formate verantwortlich. Seit 2022 ist er zudem Geschäftsführer der Wiener Psychoanalytischen Akademie. Sein Podcast „Bühneneingang“ liefert auch dank namhafter Gäste regelmäßig Innenansichten aus dem Kulturbetrieb.

Wien, Niederösterreich, 14.01.2025